Gemeinde

Dorfmoderation Erstes Treffen ist ein Erfolg


Ortsbürgermeister Richard Schmitt hatte im Vorfeld zwar ordentlich die Werbetrommel für die Auftaktveranstaltung der Dorfmoderation gerührt, überrascht wurde er allerdings trotzdem – im positiven Sinne. Rund 65 Bürger – Kinder und Senioren, Männer und Frauen – waren zum ersten Treffen gekommen. Und wie sich im Verlauf des Abends zeigen sollte, nicht bloß zum Zuhören, sondern mit richtig guten Ideen und Vorschlägen. Das freute nicht nur Schmitt, sondern auch Dorfmoderatorin Christiane Hicking vom gleichnamigen Planungsbüro: „Es ist toll, dass so viele Leute gekommen sind und dass die Gruppe bunt gemischt ist.“ Die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im vergangenen Jahr hat Ortsbürgermeister Schmitt zum Anlass genommen, den Ort weiter verbessern zu wollen. „Leider sind wir beim Wettbewerb ziemlich abgerutscht. Ich denke aber, Willroth hat noch viel Potenzial“, sagte Schmitt. Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung sahen das zum großen Teil genauso, es gab aber auch einige Kritikpunkte.
Zunächst ging es darum, einen Blick in die Zukunft zu werfen. „Ist Willroth fit für die Zukunft?“, lautete die Frage, welche am häufigsten mit den Noten befriedigend und ausreichend beantwortet wurde. Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass viele Stärken der Gemeinde zugleich auch die Schwächen sind. Das trifft beispielsweise auf die Verkehrsanbindung zu. Die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene A 3 und die durch den Ort führende B 256 sind zwar für Pendler ein Vorteil, auf der anderen Seite sorgen sie aber für Lärm, sind ein Gefahrenfaktor und ziehen zudem Einbrecher an.
Auch den überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen sahen die Anwesenden differenziert. „Willroth ist ein junges Dorf, das ist ein Pluspunkt“, meinte einer. „Man darf aber auch nicht vergessen, dass Willroth einen hohen Ausländeranteil hat und dass das mit ein Grund für die vielen Kinder im Ort ist. Deren Integration funktioniert aber nicht“, meinte ein anderer. Die Industriegebiete seien nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern verschärften die Verkehrssituation in der Gemeinde zusätzlich, lautete wiederum eine andere Aussage.
Das Thema „Sportplatz“ bewegte die versammelten Bürger ebenso. „Dessen Zustand ist ein klarer Nachteil“, herrschte Einigkeit in den Reihen. Als großes Manko empfinden besonders Eltern das Fehlen eines Kinderarztes. „Man muss entweder nach Dierdorf, Neuwied oder Asbach fahren“, gab eine Frau zu bedenken. Nach der Bestandsaufnahme erarbeiteten die Teilnehmer in Gruppen Wünsche für Willroth. Neben einer Vielzahl von Schlagwörtern wurden besonders oft eine Grillhütte, ein Kunstrasenplatz, eine Veranstaltungshalle, eine Ampel mit Fußgängerüberweg sowie generell Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und mehr Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft genannt. „Da sind wirklich spannende Ideen dabei. Wenn wir das ein oder andere umsetzen können, ist schon viel gewonnen. Machen wir uns einfach auf den Weg!“, motivierte Planerin Hicking. In den nächsten Wochen und Monaten sollen nun themenspezifische Treffen stattfinden, zu denen die Ortsgemeinde rechtzeitig einladen wird. „Es wäre toll, wenn dann wieder viele Leute mitmachen“, hofft Schmitt.

Aus: RZ Kreis Altenkirchen vom Donnerstag, 25. Februar 2016, Seite 20 

 

pdfProtokoll der Auftaktveranstaltung

 

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